Die Römer (2003 - 2012)

(Katrin Silber, Oliver Murmann, Gabriele Volpert  - zeitweise Dagmar Silber)

Viele Reden führten nach Rom - oder neun Jahre und kein bisschen schneller.

 

Noch bevor es die Babbscher gab, nämlich schon im Jahre 2003 haben sich Gabi, Katrin und Ollo zusammengesetzt, um „ein Protokoll“ zu schreiben, für dieses EINE Jahr und diese EINE Fastnachtssitzung des KKCH. Und das ging so leicht von der Feder, denn im Jahr 2002/2003 war wirklich viel passiert.

Zur Erinnerung: Fast-Aussichtsturm, Atlantis, Toilette an der Josefskirche, Omegatunnel, noch keine S-Bahn, Rodaubegradigung, Bernd Roth als Bürgermeister, Brücke eingerissen, etc.

 

Warum auch immer einigten sich die drei auf eine strenge literarische Textform pro Strophe: Die so genannte Römerredenhauptsatzform. Diese besteht aus

 

Prosa: Einleitung in das Thema

Reim: Hier nun möglichst das Skurrile oder der Witz

Lied: Melodie passend zur Geschichte

Kehrvers – der ab der 2. Strophe vom Publikum gesprochen wird.

 

Ein Auszug (Römerredenverzeichnis 03 - Strophe 7):

Prosa: Hinweise auf Schubertstrasse und Rathaus und neu gewählten Buergermeister.

Reim: Was fehlt dem Buergermeister zu seinem Lebensglück?

Es fehlt ihm noch ein Denkmal, er baut sich eine Brück’. …

Lied: Über wie viel Brücken musst Du gehen? Wie viel Bürgermeister übersteh’n….

 

 

Eine Tradition war geboren: Ab Dezember rauchten nun jedes Jahr die Köpfe, was denn so geschehen war, was taugt für die Rede? – Wie wird es witzig??? Verzweifelte Reime wie „ Das war’s von diesem öden Jahr, wir sind schon fertig, wunderbar“ hielten Einzug. Allein aufs Schwimmbad konnte man zählen – da passierte jedes Jahr was Neues – oder eben auch nicht – auf jeden Fall redentauglich. Auch an die strenge Römerredenhauptsatzform sollten sie sich die nächsten NEUN Jahre halten (in der späteren Variante (so gegen 2010) verschwand der Kehrvers zugunsten des Zeit-Managements). Gabi wurde verdonnert, Gitarre zu spielen, Ollo & Katrin bekamen die Aufgaben, sämtliche Requisiten auf die Bühne zu tragen und ggf. hochzuhalten (2004: 12 Stück).

 

Und warum eigentlich Römer? Die Antwort lautet lapidar – die Kleider hingen halt grad da – Das war nicht  nur der Trinkspruch im Jahr 2003, sondern auch die volle Wahrheit: Bis zum Tag vor der ersten Sitzung hatten sie noch keine Ahnung, was sie eigentlich anziehen sollten – die Römerlager-Kostüme (aus dem Zeltlager der KJH) hingen noch im Treppenhaus. Also waren sie dann Römer, wenn auch mal als Römer-Blitzermännchen, oder Römer-Marsmenschen. Später gab es die Varianten als Koch, Richter oder Würste – aber Römer waren sie immer!

 

Dann gab es noch den Lektor:

War’s fertig mit der Schreiberei, kam erst noch Herr Silber bei.

Unter seinem scharfen Blick, blieb keine Strophe ganz am Stück.

Er setzte seine Regel um – „Wenn’s nicht lustig ist“ – mach’s dumm!

Dann wurd’ gemeinsam abgestimmt, wie’s am Ende besser klingt.

 

Und das Bühnenbild? Wurde Jahr um Jahr pragmatischer. 2003 bauten sie noch einen ganzen Turm auf die Bühne (brauchten aber auch eine extra-Abtrageprobe und ein extra-Abtrageteam), 2004 eine S-Bahn (wieder Team und wieder Probe). Dann wurde gemalt (nicht immer selbst) und am Ende waren ihre Kostüme das Bühnenbild.

 

2006-2007 war Katrin in die USA gezogen. In dieser Zeit hielt ein Pappkamerad Einzug, der mit auf die Bühne kam. Und es gab auch immer mehr Auftritte: den Babbscher-Kappenabend, die eine oder andere Hochzeit mit Römerreden – und Varianten in der Besetzung. Dagi Silber sprang oft ein - auch mit Gitarre, und ist die vierte Römerin.

 

Und 2013 hatte es sich ausgerömert. Nach neun Jahren war das Reden schreiben immer schwieriger geworden. Irgendwann war aber auch wirklich jeder Witz über Lämmerspieler gemacht (vermutlich sei bei den Obertshäusern ist noch Luft nach oben), die meisten Melodien besungen und WIRKLICH jeder mögliche Reim im Trinkspruch auf den Namen Pappert (der Sitzungspräsident des KKCH war) gemacht. Das ging am Ende nicht mehr, deswegen stiegen sie im letzten Jahr (2012) auf (zugegeben etwas holprig) „nie-was“ – „Matthias“ um.

 

Wir erinnern uns gerne an Katrins Liedverdreher, Gabis wahnsinnige I-Strophe (Reim aus 54 Wörtern, die alle mit I beginnen), das Turmwappen, das Babbelkarree, die Sümpfe, den Sekt vor der ersten Rede, die letzten Proben, die Lachkrämpfe beim Schreiben - und an die lieb gewonnenen Römer Kostüme, die übrigens nur Ollo wirklich gut stehen!!!

 

2012 verabschiedeten sich die Römer und wechselten auf die Genießerseite der Reden,

die Besserwisserin, die Klugscheißerin und der Dummschwätzer,

Gabriele Volpert, Katrin Rackelmann-Silber, Oliver Murmann

 

 

Römische Fakten

 

Kürzeste Strophe: Josefsklo 2009 (10 Zeilen)

 

Häufigstes Thema: Schwimmbad

 

Närrischstes Bühnenbild: S-Bahn

 

Schönste „Deleted Scene“: Babbelkarree

 

Kurzfristigste Änderung: Immer noch was vor’m Einzug

 

Späteste Änderung: Babbschergründungslied (am Morgen der ersten Sitzung)